Mein Weihnachtswunder von 2022

Letztes Jahr war mir nach magischen Weihnachten. Auf meiner Weihnachtskarte habe ich meinen schwedischen Wurzeln gehuldigt und habe einen Sankta Lucia Elch mit kleinen Tomtes (Wichtelmännchen und - weibchen) gezeichnet. Als Anleitung habe ich geschrieben, man solle dem Elch fein auf die Augen drücken, sodass er Sterne sieht. Wenn dies passiere, könne man sich etwas wünschen.

 

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass das funktioniert! Ein paar Tage vor Weihnachten, habe ich aber erfahren, dass ich ein Aus- und Weiterbildungsstipendium der Maja und Harald Arpi Stiftung erhalten habe. Seither glaube ich an Weihnachtswunder!

 

Für mich war klar, dass ich die finanziellen Mittel einsetzen werde, um mich in ein persönliches Projekt zu vertiefen, an dem ich schon seit bald vier Jahren am Arbeiten bin: die Graphic Novel über die Auseinandersetzung mit der Kriegsgeschichte meiner Grossmutter.

 

Ich habe dementsprechend Weiterbildungen gewählt, die mir für diese Arbeit nützlich sein können: Kopfzeichnen, um die Anatomie des Gesichts besser zu studieren. Ich habe auch angefangen einen neuen Stil mit Filzstift zu entwickeln, den ich zurzeit in den Portraits am Vertiefen bin. Ich habe einen Fotografie-Kurs genommen, teils weil ich meine Kamera beherrschen wollte aber vor allem auch, weil ich mehr über die Bildgestaltung lernen wollte. Mit dem Blick durch die Kameralinse hat sich mir eine neue Welt erschlossen, ein anderes Sehen, das mich später im Projekt sehr bereichert hat. Beim Fashion Drawing habe ich bekleidete Menschen studiert: Wie fällt der Stoff? Wie definieren die Schuhe die Körperhaltung? Wie verhalten sich Proportionen des Körpers zueinander? Ich habe mich in dem Jahr auch intensiv mit dem Text auseinandergesetzt, der die Basis des Manuskripts bildet. Auch hier habe ich mir Unterstützung gesucht und habe eine neue Art des Schreibens und sich in Themen Vertiefens kennengelernt.

 

Im Sommer war ich dann auf meiner Zweiten Reise in den Kriegsfusstapfen meiner Grossmutter. Eine Reise an die Orte, wo meine Grossmutter während des Zweiten Weltkriegs in Gefangenschaft war. Diesmal habe ich mir die Orte visuell aufgesogen, Stimmungen fotografiert, Baracken gerochen und geschaut, welche Gefühle dabei aufkommen. Zurück in meinem Atelier habe ich geschrieben, geschrieben, geschrieben und gezeichnet, gezeichnet, gezeichnet.

 

Ich blicke zurück auf ein Jahr, das es mir erlaubt hat mich in mein Herzensprojekt zu vertiefen, zu lernen, zu üben, neues kennenzulernen, zu reisen. Danke Maja und Harald Arpi Stiftung. Danke für dieses Weihnachtswunder.